Alfred Vierkandt

deutscher Soziologe, u. a. Prof. in Berlin 1913-1934, bis 1946 zwangsweise emeritiert; 1909 Mitbegründer der Dt. Gesellschaft für Soziologie; Werke u. a.: "Naturvölker und Kulturvölker", "Die Stetigkeit im Kulturwandel"

* 4. Juni 1867 Hamburg

† 24. April 1953 Berlin

Wirken

Alfred Ferdinand Vierkandt wurde am 4. Juni 1867 in Hamburg geboren und stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Er absolvierte das Gymnasium in Braunschweig und studierte dann Philologie, Soziologie, Ethnologie und Völkerpsychologie u.a. bei Wilhelm Wundt, Ratzel und Lamprecht an der Universität Leipzig. Nach der Promotion zum Dr. phil. war er zunächst längere Zeit als Gymnasialleher und Oberlehrertätig. Im Jahre 1894 habilitierte er sich als Privatdozent an der Technischen Hochschule Braunschweig und wirkte dann vom Jahre 1900 ab in gleicher Eigenschaft an der Universität Berlin. Hier lehrte er seit 1921 als a.o. Professor, seit dem Jahre 1925 sodann als ordentlicher Professor für Philosophie, Phsychologie und Soziologie (Gesellschaftslehre).

Zusammen mit Tönnies und Simmel gehörte V. um die Jahrhundertwende zu den Gründern der neuen wissenschaftlichen Disziplin und Lehre von der Gesellschaft. Hauptgegenstände seiner Forschung waren hier insbesondere die Gesetze über das Verhalten der Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten sind vor allem bekannt geworden seine Frühwerke wie "Naturvölker und Kulturvölker" (1896), ...